Britanniens Fleischschmuggelkrise
Published 3 days ago in News

Britanniens Fleischschmuggelkrise

Abgeordnete warnen, dass illegale EU-Importe durchschlüpfen und die Lebensmittelsicherheit gefährden.

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Martina Osmak
Director of Marketing

Ein Verbot ohne Wirkung

Großbritannien hat Anfang des Jahres persönliche Importe von Fleisch und Milchprodukten aus der EU verboten, nach einem Fall von Fuß- und Mundkrankheit in Deutschland. Aber die Abgeordneten (Members of Parliament) sagen jetzt, dass die Maßnahme kaum Auswirkungen hat. Trotz der Regeln gelangen große Mengen Fleisch und Käse weiterhin ins Land.

Was an den Grenzen passiert

Der Ausschuss für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten fand schockierende Fälle von verstecktem Fleisch in Lieferwagen, Paketen und sogar Koffern. In Dover beschlagnahmten die Inspektoren in nur vier Monaten 70 Tonnen illegalen Fleisch. Ein Teil war in unsicheren, unhygienischen Bedingungen verpackt – Plastiktüten, alte Kartons, sogar ein abgetauter Gefrierschrank.

Warum es wichtig ist

Es geht hier nicht nur um die Verletzung von Importregeln. Geschmuggeltes Fleisch kann gefährliche Tierkrankheiten wie Fuß- und Mundkrankheit oder Afrikanische Schweinepest verbreiten, die Bauernhöfe verwüsten und die Wirtschaft Milliarden kosten können. Es gibt auch ein Risiko für die menschliche Gesundheit: Fleisch, das außerhalb ordnungsgemäßer Systeme gehandhabt wird, kann Bakterien, Viren oder Parasiten tragen.

Durchsetzungsprobleme

Die Abgeordneten sagen, dass die Grenzkontrollen schwach und unterfinanziert sind. Mit begrenztem Personal und schlechten Einrichtungen passieren tausende von Fahrzeugen ungeprüft. Die aktuellen Strafen schrecken die Schmuggler nicht ab, und einige organisierte Gruppen verkaufen illegales Fleisch auf Märkten, in Restaurants und Geschäften.

Was die Abgeordneten wollen

Der Bericht fordert die Regierung auf:

  • Eine nationale Taskforce für illegale Lebensmittelimporte einzurichten

  • Netzwerke zur Bekämpfung von Lebensmittelkriminalität zu stärken

  • Häfen und lokalen Behörden mehr Befugnisse und Mittel zu geben

  • Wiederholungstäter zu bestrafen und strafrechtlich zu verfolgen

  • Aufklärungskampagnen durchzuführen, damit Reisende wissen, was sie mitbringen dürfen und was nicht

Ein wachsendes Risiko

Die Abgeordneten beschreiben die Situation als Großbritanniens „größte Lebensmittelsicherheitskrise seit dem Pferdefleischskandal“. Ohne dringende Maßnahmen warnen sie, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Krankheitsausbruch die Bauernhöfe, die Ernährungssicherheit und das öffentliche Vertrauen schädigt.

Quellen: